Auch \"schlechtes Fernsehen“ muss man gut machen: Promi Big Brother im MEEDIA-Halbzeitcheck

Nicht jeder mag jedes TV-Format. Üblicherweise wachsen Reiz und die Gefahr möglicher Ablehnung, je näher Formate dem kommen, was Moral-Puristen Reality-TV oder gar Trash nennen. Je größer vermutete Ablehnung, desto konsequenter und liebevoller müssen Formate gebaut werden: Die bis zur gestrigen Folge hastige Gestaltung von Promi Big Brother zeigte auch: PBB war zunächst eine lahme, bindungslose Zumutung. Doch es gibt Hoffnung.

Die ARD und der Terror in Paris: Wenn Entsetzen auch jene lähmt, die über Entsetzliches berichten

Der gestrige Fußballabend in der ARD wurde überholt vom Grauenvollsten und Fürchterlichsten, das menschliches Leben beeinflussen kann: Der Gewalt von Terror und Tod und der unendlichen Hilflosigkeit im Umgang damit. Wie kann, wie darf ein Sender reagieren, der im laufenden Betrieb von Phänomenen einer plötzlichen Katastrophe überrollt wird? Die ARD-TV-Berichterstattung geriet an diesem Abend an ihre Grenzen. Leider? Ich finde, nein. Ein Plädoyer für jene Berührbarkeit, die eigene Defizite auch zeigen darf

DFB-Skandal: der nette Herr Niersbach und der lange Schatten einer Lichtgestalt

Moral und Erfolg - ein harmonisches Paar? Im Kontext der WM-Vergabe 2006 scheint dies damals Verantwortlichen im Sektor der Moral nur begrenzt gelungen. Mit Wolfgang Niersbach, 64,  ging die erste Schlüsselperson von Bord: mit abenteuerlichen Begründungen für seinen Abschied. Auch für die Lichtgestalt wird es dunkler. Der WM-Skandal: Die ‚Schönheit des Sommermärchens‘  als Tunnel am Ende des Lichts.

Trauern in Live-Tickern? Medien und der Flugzeugabsturz

Der Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen hat auf allen Kanälen eine große Welle unterschiedlichster Reaktionen ausgelöst. Deutlich wird: Es gibt kaum ein sensibleres Themenfeld für Medien, als der unvermutete Tod vieler Menschen, um die Frage zu beantworten, wie genau sich zu verhalten sei. Nicht leicht, dem zu folgen, was Trauer und Fassungslosigkeit fordern: eine sinnvolle Mischung zwischen Information, Respekt und Stille.

\"Erklärung“ der Spiegel-Printredakteure: die aggressive Beschädigung eines Leitmediums

Der nächste kritische Spiegel-Text über Syrien, die Ukraine oder andere Kriegsschauplätze der Welt wird mit 91%iger Wahrscheinlichkeit von Menschen geschrieben werden, die als Spiegel-Printredakteure einen erbarmungslos paradoxen, makaberen, internen Krieg mit verantworten. Lange schon hat man auf der Ericusspitze Glaubwürdigkeit gegen Egoismus getauscht.

Debatte um den \"Untergang der Zeitschriftenkultur“: Die Gegenrede zum Thomas Koch-Interview

Im Meedia-Interview reagierte Thomas Koch auf Stellenstreichungen bei Gruner + Jahr. Medienmann und Clap-Herausgeber Koch zeichnete in seinen Antworten an vielen Stellen sehr eindimensional eine Welt von ‚Gut‘ und ‚Böse‘. Anlass genug, um einigen Antworten von „Mr. Media“ eine kritische Gegenrede gegenüber zu stellen.

Ressortleiter-Brief: die Psychologie von Widerstand und Demagogie beim Spiegel

Das Schreiben der Print-Ressortleiter an die Spiegel-Gesellschafter sorgt für Diskussionen. Konzept 3.0 ja, ABER – so der Tenor. Nicht nur die FAZ mutmaßt, dass die Positionierung der Magazinmacher zuallererst ein geschickter Schachzug in eigener Sache sei. MEEDIA hat zwischen den Zeilen gelesen.

Zwischen Kopf und Herz: Gedanken zum Scheitern von Dominik Wichmann

Stern-Chefredakteur Dominik Wichmann, 42, muss seinen Hut nehmen. Gestartet mit großen Hoffnungen, sollte er den Stern aus der drohenden Krise in den Erfolg führen. Woran letztlich scheiterte Wichmann? Was fordert Führung in Veränderungssituationen? Der Versuch einer Annäherung.

RTL-II-Sendung „Berlin T&N“ - Gut gemachtes, schlechtes Fernsehen

Die Daily-Soap "Berlin Tag & Nacht" könnte dieses Jahr den Deutschen Fernsehpreis gewinnen. Was für Kritiker "billig produziertes Laientheater" ist, verfolgt ein konsequentes Erfolgsmuster: Liebe, Leben, Sex.

Die fachliche Unverschämtheit \"Promi Big Brother\"

Menschen einzusperren und aus ihrem Alltag zu befreien, kann als TV-Idee unterhaltsam sein. Wenn man denn bereit ist, das Format zu lieben und handwerklich gute Arbeit zu leisten. Sat.1 tut es nicht.

Warum Jenny Elvers noch nicht trocken ist

Als Jenny Elvers-Elbertzhagen, 40, im Herbst 2012 für sechs Wochen in eine Klinik zur  Kurzzeittherapie mit körperlicher Entgiftung ging, wünschte jeder ihr Glück. Dieser Wunsch ist ebenso ehrenwert wie untauglich: Glück ist kein effektives Mittel zur Neugestaltung eines Lebens Abhängiger. Ihre laute Rückkehr in die Medien scheint – bei aller prognostischen Vorsicht – kein gutes Zeichen: Niemand kann neue Ziele mit gewohnten Mitteln und auf alten Gleisen erreichen. Auch Jenny nicht.

Bruce Willis: leiser Held im Vox-Portrait

Manche Film-Zitate begleiten Generationen weit hinaus über die Filme, denen sie entstammen. Morgen nun macht VOX Zuschauern ein Angebot, dass sie nicht ablehnen können. Die sensible Begegnung mit einem beeindruckenden Mann, der viel mehr ist als “Yippie Ya Yeah, Schweinebacke!“: dem Menschen Bruce Willis. Im kurzen Gespräch mit Christopher Lesko erzählt Vox-Chefredakteur Kai Sturm, 52, von Entstehung und Nähe eines berührenden Portraits, von Programmierung und von künftigen Doku-Formaten.

Die Konjunktur der (vor)schnellen TV-Kritik

Kommenden Montag geht die zweite Folge von “Circus Halligalli“ über den Schirm. Der Start bescherte ProSieben vor einer knappen Woche neben guten Quoten die intensive Aufmerksamkeit der TV-Kritik. Einige Kritiker fanden deutliche Worte und ultimative Beschreibungen. An einigen Stellen schien es, als sei manchen Kritikern unbemerkt etwas verloren gegangen: Die Bereitschaft, Formaten auf längeren Sendestrecken Zeit für Wachstum und Entwicklung zu geben. Zeit für ein paar Grundsatzgedanken.

TV - Galas: das Ende der Berührbarkeit

Samstag strahlte das ZDF mit der Verleihung der Goldenen Kamera einen weiteren unterirdischen Meilenstein des Zerfalls der TV-Preisverleihungs-Galas aus. Die mehrstündige, zähe Mammut-Routine setzte die lange Kette öder Selbstdarstellungsveranstaltungen fort: Sie gesellte sich zu Bambi-, Deutschen Comedy- und Deutschen Fernsehpreis - Verleihungen als Mitglied einer Liga altbackener Formate. Ihr scheinbares Ziel: die maximal mögliche Entfremdung von Zuschauern. Es wird Zeit für eine Revolution.

Das Dschungelcamp: die inszenierte Krise

Das RTL – Erfolgsformat “Dschungelcamp“ nähert sich der Hälfte seiner aktuellen Staffel. Kaum ein TV-Format steht auch nur annähernd so im Zentrum öffentlichen Interesses, wie jene Gruppe bezahlter, australischer Edel-Camper, in der Minderheiten die Mehrheit bilden. Und kaum ein TV-Format ist unter schwierigen Bedingen professionell so erstklassig gestaltet. Ab heute dürfen Zuschauer Ihre Favoriten für den Verbleib im Camp wählen. Zeit für die Betrachtung von Rollen, Personen und Team-Prozessen.

“Bauer bucht Sau“: Ein harter Anfang.

Eine alte Lebensweisheit sagt: Manchmal wachsen die größten Erfolge aus schwierigsten Anfangssituationen. Häufig werden zu besten Freunden jene, mit denen die Beziehung anfangs schwer beginnt. Dass vor morgendlichem Sonnenaufgang die Nacht saudunkel sein kann, weiß man auch im Fernsehen. “Als das Ziel fiel, war der Weg weg“ stimmt  jedoch nicht für RTL. Dies zeigt die nicht ganz so ernst gemeinte, fiktive Entstehungsgeschichte der RTL-Begattungs-Saga: Aus “Bauer bucht Sau“ wurde “Bauer sucht Frau“.

Lanz-a-lot: Markus und die Medien

Lanzauf, lanzab kommentiert die deutsche Medienlanzschaft seit Wochen die Bewegungen um „Wetten, dass..“. Im Zentrum des Interesses: Moderator Markus Lanz, 43. Kritiker und Fans polarisieren die Auseinandersetzung. Zeitungen, Online-Medien, wichtige und überflüssige Mediendienste nutzen für sich den Raum, den Thomas Gottschalks Nachfolger zu füllen begann. Meedia möchte dezent mit einigen nüchternen Aspekten die Lanzspielplatte anreichern. Auch uns interessiert er, der Markus. Aber sowas von.

Dirk Bach: Abschied von einem großen Mann

Dirk Bach starb gestern im Alter von 51 Jahren in Berlin. Als ich um ein paar Zeilen über Dirk Bach gebeten wurde, habe ich sofort zugesagt und einen Atemzug später an der Zusage gezweifelt. Irgendwie, so fand ich, sei dies nicht mein Platz: ich kannte Bach (noch) nicht persönlich. Andere könnten das sicher besser, persönlicher als ich.  Dass ich dennoch einige Zeilen geschrieben habe, hat nur einen Grund: Meinen Abschied von und den Respekt vor einem kleinen, großen Mann des Fernsehens.

Harald und der Tod des grauen Faselfürsten

Harald Schmidt ist tot. Quotentechnisch betrachtet. Sein Salami-Suizid trug lange schon Züge professioneller Deformation,  altersstarrsinniger Veränderungswiderstände und bodenloser Ignoranz. Sterbehelfer Fred Kogel, Vertraute Schmidts und er selbst polierten paradoxe Oberflächen statt die wichtigen Fragen zu beantworten. So folgte dem SAT.1-Desaster das Hospiz: Bei Sky stirbt nun die ehemals graue Eminenz des Late-Night-Talks  als graumelierter Faselfürst: unter Ausschluss  jeder Öffentlichkeit.

Schnappatmung und Lächellähmung

Sport und Medien treffen sich in London zum großen Spektakel. Dabei zu sein sei alles, so sagt man. Mal ehrlich - wir wollen auch dabei sein. Ein wenig zumindest. In unregelmäßiger Reihenfolge wirft MEEDIA-Autor Christopher Lesko einen Blick auf Olympia 2012, auf Berichterstattung und Berichterstatter in den Medien - mit Freude, mit Spott oder Verwunderung. Nicht immer ernst, bewusst nicht immer freundlich. Eindrücke aus der Welt der medial-olympischen Rundum-Versorgung.

Gottschalk: Endlosschleife Selbstgespräch

Kopfschmerztabletten helfen bei Gehirntumoren. Oberfläch betrachtet. Sie lindern das Symptom, die Ursache selbst bekämpfen sie nicht. Nach aktuellem Diskussionsstand des Gottschalk-Live-Relaunches folgen die Format-Verantwortlichen demselben Ziel: Veränderungen an Konzept, Struktur und Erscheinungsbild werden sichtbare Symptome der aktuellen Katastrophe abmildern. Den Kern der Ursache berühren sie nicht. Der nämlich heißt Thomas Gottschalk. Der Mann im Selbstgespräch kann eines nicht: Kontakt.

Wulff: ein Desaster an Konflikt-Kompetenz

Christian Wulff gab gestern ARD und ZDF ein Interview. In einer von Rahmen, Zeit und Stil her unglückselig oberflächlichen Veranstaltung trieben Ulrich Deppendorf und Bettina Schausten gehetzt fragetechnisch viele Säue durchs Dorf und fokussierten quantitative statt qualitative Aspekte. Wulff selbst blieb ohne Präzision. Als Top-Manager eines Landes demonstrierte er auf Guttenberg-Niveau – bei allem menschlichen Verständnis für seinen Druck – ein Desaster an Kompetenz im Umgang mit Konflikten.

\"Die Alm\": Neurosen-Bingo in der Schreckensscheune

Nach sieben Jahren ist sie wieder da: "Die Alm". Am Samstag startete das Tiroler Neurosen-Bingo von ProSieben den Versuch, Anschluss an die frühere 18% - Zielgruppenquote zu finden. In netter Gesellschaft ging man öffentlich seiner persönlichen Verwahrlosung nach: Die Zusammenstellung des Psycho-Portfolios der Alm-Behauser lässt für jene Zuschauer kaum Wünsche offen, die erneut Belege dafür suchen, wie nachhaltig die Mattscheibe ihre Kinder frisst: ProSieben-Patienten-Poker für Dschungel-Junkies

Bellut und RTL: von Königen und Bauern

Dass der ZDF-Intendant Thomas Bellut RTL ein fragwürdiges Menschenbild vorwarf, wird man beim Marktführer als ersten markigen Spruch in seiner neuen Rolle verstanden haben. Oder als Pfeifen im Wald. Als internes ZDF-Gewächs hat Bellut keine leichte Aufgabe vor sich. Unterhalb der Oberfläche von Sachaspekten muss er Veränderungen innerhalb der eigenen Organisation anregen. Öffentliche Abwertungen der Konkurrenz oder das Schrauben am Programm alleine werden für erfolgreiche Führung nicht genügen.

Guttenberg-Hype: die Person als Programm

Eine Woche nach der Demission Karl-Theodor zu Guttenbergs bleiben Fragen nach Ursachen des Phänomens der Plagiats-Affäre: Wie kommt es, dass ein Mann, der als Verteidigungsminister im Rahmen seiner eigenen Verteidigung in den letzten Wochen paradoxe strategische Mängel offenbarte, öffentlich so sehr gestützt wird? Eine Antwort: Die deutsche Barack-Obama-Kopie war als Symbol einer Schmerztablette für viele Antwort auf die stumpfe, seelenlose Außenwirkung deutscher Politiker.

RTL II-\"Medium\": im Jenseits nichts Neues

Die Schweiz gerät zu einem Mekka für Medien: Kim-Ann-Jannes (“Das Medium“) baggerte für RTL nach Uwe Barschel in der Zwischenwelt. Auch RTL II bediente sich nun am Medien-Markt der Eidgenossen. Gestern durfte Martin Zoller, 41, ran. Schweizer natürlich. Und Aura-Leser. Und weil Aura im übertragenen Sinne nicht nur Schimmer, sondern auch Lufthauch bedeutet, hat Zoller als Referenz die Ortung eines im bolivianischen Urwald abgestürzten Flugzeuges aufzuweisen. Ganz so erfolgreich war Zoller gestern nicht.

Die Sat.1-“Wochenshow“: verschenkter Raum

Die erste Staffel der “Wochenshow“ ist gelaufen. Quotenerfolge blieben aus. Die Idee, alte Erfolgsmarken wie “Ran“ und die “Wochenshow“ wieder mit Leben zu erfüllen, schien klug und strategisch sinnvoll. Die Auswahl der Protagonisten und die Umsetzung des dürftigen Versuches allerdings konnten die Qualität dieser Idee kaum widerspiegeln und verschenkten potentiellen Raum. Interviews und Statements relativierten Ziel und Misserfolg in einer Kreativität, die man dem Format selbst gewünscht hätte.

Warum \"DSDS\" 2012 besser als sein Ruf ist

Es gilt als unpopulär, positiv über ‘DSDS‘ zu schreiben. Die Riege der Castingshow-Kritiker scheint lange eingeschossen: Bohlen-Sprüche auf Kosten intellektuell unauffälliger Kandidaten mit dünnen Stimmen bilden-manchmal zurecht -beliebte Ziele für Kritiker-Redundanz. Wenige Kritiker allerdings verstehen Casting und TV. Noch weniger haben je den Komfort ihres Elfenbeinturmes verlassen und Produktionen von innen erlebt. Und: Positive Veränderungen der aktuellen Staffel werden eher ignoriert.

Nica &Joe: “Wir sind als Duett gewachsen“

Heute geht das VOX-Wettsingen “X Factor“ ins Finale: Drei Mentoren, die selbst Künstler sind. Drei Finalisten. In Summe: sieben. Ein Duett bildet heute und in der Geschichte von Casting-Shows und Gesangswettbewerben eine wirkliche Besonderheit: Das “X Factor“ Duett Nica & Joe. Am Tag vor dem Finale sprachen beide mit Christopher Lesko über die Freude aufs Finale, über Freundschaft, Musik und Dankbarkeit. Was Joe sich für das Jahr 2012 wünscht? “Nur einen Tag, an welchem alle glücklich sind.“

Sascha Naujoks: “Die Verträge sind absolut branchenüblich“

Das Sat.1-Format “Schwer verliebt“ geriet in den letzten Wochen massiv in die Kritik. Kandidatin Sarah, 27, berichtete der Rheinzeitung über Mobbing nach Ausstrahlung des Formates und kritische Praktiken der Fernsehmacher im Umgang mit ihr. Neben der Rheinzeitung griffen weitere Medien das Thema auf. Erstmalig antwortet MEEDIA der Senderverantwortliche Sascha Naujoks, 34, Vice President Reality bei ProSiebenSat.1, in einem Interview mit Christopher Lesko auf Aspekte der aktuellen Kritik.

“Undercover Boss“: Vorstand im Blaumann

Gestern begann die zweite Staffel des erfolgreichen RTL-Führungskräfte-Seminars. Schon die erste Staffel bescherte dem Marktführer gute Quoten. Das von MME anständig produzierte Doku-Soap-Dings bot nette Unterhaltung und überzeichnete gescriptete Passagen. Ansatz des Formates mit Mutter-Teresa-Profil: Steckt man einen CEO in den Blaumann, entsteht Nähe zur Basis und alles wird gut. 24,5 %  einer vergnügten Zielgruppe sahen das Scheitern der Großen in der Nahrungskette an den ganz kleinen Dingen.

\"X Factor\": Nica und Joes magischer Moment

Kai Sturm hat nicht zu viel versprochen. Im MEEDIA-Interview von Montag versprach er, in der neuen Staffel von "X Factor" einen "fetten Kompressor" eingeschaltet zu haben. Aufgeblasen war diese Bemerkung nicht: Der Start sah eine liebenswerte Jury, gute Stimmen unterschiedlichster Genres, eine erstklassige Produktion und bezaubernd-magische Momente. In einer Casting-TV-Welt grüner Bohlen-Frösche und langweiliger ESC-Jurys hat "X Factor" als Format mit Bedacht seinen ganz eigenen Stil gefunden.

Obst und Fürst: das Coaching-Debakel

Am gestrigen Mittwoch schickte RTL zur Primetime zwei Coaching-Formate ins Quoten-Rennen: “Nachbarschaftsstreit“ mit Frontman Franz Obst (54) und die “Anwältin der Armen“ Helena Fürst (35). Fazit nach Betrachtung der erschütternd dürftigen Produkte: Mit der Qualität beider Formate konnte der Sender den alten Traum von Skifahrern verwirklichen, die beim Start eines Abfahrtsrennens oben am Hang stehen. Es gelang RTL und dem Genre von Doku-Soap-Coaching- Formaten, in Rekordzeit herunterzukommen.

DSDS-Finale: das musikalische Waterloo

“Du hast die Herzfrequenz in Deutschland verändert!“, säuselte Quotenfrau Fernanda Brandao gestern zu DSDS-Sieger Pietro Lombardi. Brandao muss die radikale Absenkung von Vitalfunktionen jener Zuschauer gemeint haben, die mit der diesjährigen Superstar-Staffel seit Jahren das erste Format im deutschen TV gefunden haben mochten, bei welchem sie im laufenden Betrieb sorglos eingeschlafen konnten. DSDS 2011 bot eine Lehrstunde darüber, wie man Mangel und Langeweile konsequent bis zum Ende fortführt

Stefan Raab & Lena: Genug ist nie genug

Stefan Raab ist ohne Zweifel einer der erfolgreichsten Manager im deutschen Fernsehen. Ohne ihn bewegte sich das Image von ProSieben auf kritischem Niveau. Mit Lena Meyer-Landrut schuf Raab für viele ein deutsches Sommermärchen mit Osloer Happy End. Im Feld der TV-Medien, in welchem nach wie vor die Neurose als zentrale Kernkompetenz gilt, scheint nun dem Meister in seinem Bastelkeller ESC ein wesentlicher Bezug zur Realität verloren gegangen. Erfolg mag süchtig machen. Und Gier frisst Hirn.

Führung ist wichtiger als Technik

Wie IT-Chefs aus ihrer Wagenburg herauskommen. Welche Fähigkeiten IT-Führungskräfte jetzt brauchen, sagt Change-Manager Christopher Lesko im Interview mit CW-Redakteur Hans Königes.

Bohlens DSDS: öde Staffel ohne Stimmen

„Ich vergleiche Dich mal mit Jesus“, sagte Dieter Bohlen gestern zu DSDS – Kandidat Pietro Lombardi und holte zu einem echten Schenkelklopfer aus: „Jesus hatte Anhänger. Und Du hattest Texthänger.“ Die eigentliche Tragik dieses Brüllers bestand nicht in Enttäuschung über mangelnden Feingeist des Mannes mit den bemüht großen Worten. Dieser Satz beschrieb insgesamt das aktuelle - auch musikalische - Niveau einer DSDS-Staffel, die man langweiliger, dürftiger und unlebendiger kaum je gesehen hat.

\"Unerträglich unprofessionell“: Hans-Hermann Tiedje über die Trump-Berichterstattung deutscher Medien

Hans-Hermann Tiedje, in den 90ern Bild-Chefredakteur und heute Aufsichtsrat des Beratungsuntermehmens WMP, gilt als Kenner der Medien und der politischen Szene. Im Gespräch mit Christopher Lesko kritisiert der 67-Jährige die „katastophale Berichterstattung deutscher Haltungsjournalisten“ über Donald Trump. Tiedje sieht den künftigen US-Präsidenten als „Deal-Maker“, der "die Welt verändern wird“.

Moderatorin Isabella Müller-Reinhardt: \"Blickpunkt Sport war der größte Fehler meines Lebens“

Zum Start der Bundesliga Saison traf Fußballmoderatorin Isabella Müller-Reinhardt, 41, traf Christopher Lesko, um über ihren Weg vor die Kameras deutscher und englischer TV-Sender zu sprechen. Gerechtigkeits-Fan Müller-Reinhardt erzählt von Mobbing im Bayerischen Rundfunk, Moral in Hoeneß- und Beckenbauer-Kontexten und ihrem Engagement für Flüchtlinge: „Integration wird zu 51% scheitern. Für die 49% kämpfe ich.“

stern-Kolumnistin Meike Winnemuth: \"Ich möchte eine möglichst glückliche Leiche werden“

Sie lernte auf der Henri-Nannen-Schule bei Wolf Schneider und gewann bei Günther Jauch 500.000 Euro: Meike Winnemuth, 55, erfolgreiche Buch-Autorin und Kolumnistin, erzählt im Meedia-Gespräch mit Christopher Lesko von ihrem Lebensweg zwischen Neumünster und New York, zwischen Hamburg, Berlin und Mumbai. Dem Weg einer Schreiberin zwischen Freiheit, Bindung und dem, was sie Glück nennt.

Titanic-Chef Wolff nach Charlie Hebdo-Attentat: \"Werden wie bisher standhaft bleiben\"

Vor der heutigen Pressekonferenz der Titanic sprach Chefredakteur Tim Wolff, 37, mit Christopher Lesko in einem kurzen Telefongespräch über seine ersten Reaktionen auf den Pariser Terroranschlag und seine  Bedeutung für Medien und Satire.. Wolff spricht über die „plötzliche Freundschaft der Medien“, über Fremdenhass in Deutschand und über „neues Futter für Pegida und Co.“

Internationales Odachlosen-Filmprojekt \"The Case of Conrad Cooper\": \"Der unsichtbaren Armut ein Gesicht geben\"

Internationales Odachlosen-Filmprojekt '"The Case of Conrad Cooper"': “Der unsichtbaren Armut ein Gesicht geben”.

Mike Fuhrmann, 38, quittierte seinen Job in der Finanzbranche und begann Drehbücher zu schreiben. Im Gespräch mit Christopher Lesko erzählt der Executive Producer eines berührenden Kurzfilms von der Begegnung mit unsichtbarer Armut und Hürden der internationalen Produktion: “Da stehst Du als kleiner Deutscher in Hollywood und denkst: Mein Gott, das hier glaubt Dir kein Mensch.“

Lesko trifft Amateurvideo-Star Lucy Cat: \"Das Web hat die Pornofilm-Branche verändert, und mit ihr die User.“

Sie gilt als erfolgreichste Neueinsteigerin der Amateurporno-Branche in 2014: In Falkensee traf Lucy Cat, 20, Christopher Lesko: Die Studentin und ehemalige deutsche Meisterin im Schwimmen erzählt von ihrem Weg in die Branche, der Haltung zur Arbeit und darüber, wie der aktuelle Porno- und Erotik-Markt im Digitalzeitalter funktioniert.

Lesko trifft Tiedje: \"Meine Moral? Wir arbeiten nicht mit Mädchen- und Waffenhändlern zusammen.“

Hans-Hermann Tiedje ist ein Mann, der polarisiert. Der kantige 65-jährige Ex-Bild-Chefredakteur und -Kohl-Berater blickt im langen Gespräch mit Christopher Lesko auf seine Entwicklung, erzählt von Siegen, Niederlagen und Politik. Tiedje kommentiert Lobbyismus-Vorwürfe und schlägt vor, Putin „wie einen kleinen Rocker in den Arm zu nehmen“.

Lesko trifft Titanic-Chef Tim Wolff: \'Wir sind die freieste Redaktion der Republik.\'

Tim Wolff, 36, spricht mit Christopher Lesko über Satire als Ventil, Reaktionen auf Titanic-Beiträge über die Medienberichterstattung zum Tod von Robert Enke und dem Unfall von Michael Schumacher. Wolff blickt auf den Postillon, auf sich selbst und seinen Weg in die aktuelle Rolle: 'Ich bin ein langweiliger Mensch, der keine Langeweile kennt.'

Lesko trifft Gaede, 1.Teil: GEO-Chef Gaede über 36 Jahre als Journalist: \'Nicht Edelfisch, nicht Grottenolm.\'

Im Juni verlässt Peter-Matthias Gaede, 62, seine Rolle als GEO-Chef. Er blickt im 2-teiligen Meedia–Gespräch mit Christopher Lesko zurück: Im 1. Teil erzählt Lehrersohn und Wolf Schneider-Schüler Gaede von seinem Weg, der ihn aus einem Dorf im Westerwald in die Magazin-Hauptstadt Hamburg führte.

Lesko trifft Gaede, 2.Teil: \'Was wir tun, ist mit mehr Schweiß verbunden, aber im Ergebnis viel besser als früher.\'

Peter-Matthias Gaede erzählt in Teil 2 des Gespräches mit Christopher Lesko vom Navigieren zwischen Geiz und Ehrgeiz, dem Ausstieg aus der Jury des Henri-Nannen-Preises, von Abschied und Zukunft. „Bild“-Kritiker Gaede zum „Gesamtkunstwerk Kai Diekmann“: „originell und irgendwie talibanesk komisch“.

Lesko trifft Zietlow: \"Wenn drei von Hundert es schaffen - warum nicht du?\" .

Bald schickt RTL wieder neue Kandidaten ins „Dschungelcamp“. TV-Moderatorin Sonja Zietlow erzählt von ihrem Weg ins Fernsehen, der in einem Lufthansa Cockpit begann, der Arbeit im australischen Busch und der Haltung zu Leben und Tod. Ein Gespräch über Nähe. "Lufthansa Exclusive 01/2014"

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Lesko trifft Diekmann: \"Entweder wir stellen uns, oder wir werden überrollt“

Kai Diekmann, Chef der größten europäischen Boulevard – Zeitung ‚Bild‘, zog für zehn Monate ins Silicon Valley, um als Lernender in einer fremden Kultur Erfahrungen zu sammeln. Ziel des ungewöhnlichen Experimentes: Impulse für Umbau und Zukunftsfähigkeit eines bislang erfolgreichen Unternehmens.

Ein Gespräch über das Überleben. ("Lufthansa Exclusive" 12/2013)

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Lesko trifft Glööckler: \"Mein Tod soll in Rüschen kommen, geschminkt und in Gold\"

Der Modemacher Harald Glööckler gilt als einer der exponiertesten Protagonisten der Glitzerwelt. Der Vielarbeiter mit schwäbischen Wurzeln sprach in seiner Berliner Residenz über Stationen seiner Entwicklung, das Koma der Pariser Haute Couture und seine Haltung zu Leben und Arbeit. Ein Gespräch über Stil.

Das Interview ist (Print) im "Lufthansa Exclusive"-Magazin 08/2013 erschienen, pdf im Anhang (Blindseiten im pdf sind im Heft mit Werbung belegt).  Die Rechte des Textes liegen bei G+J CE, die der Fotos bei Neumann und Rodtmann GbR.
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Lesko trifft Kissler: RTL-Dschungel - widerlich oder lebensnah?

Er gilt als einer der schärfsten Kritiker  des RTL-Erfolgsformates “Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“: Medienwissenschaftler und Kulturjournalist Dr. Alexander Kissler,42, leitet das Kulturressort, den “Salon“, beim Monatsmagazin “Cicero“. In Berlin traf er mit MEEDIA-Autor Christopher Lesko einen Gesprächspartner, der zum Dschungelcamp eine gegensätzliche Haltung vertritt: Begegnung zweier Männer und Haltungen für ein langes Gespräch über Ekel und Moral, über Niveau, Erfolg und Handwerk.

Kissler / Lesko, 2. Teil: “Das Dschungelcamp ist nicht therapierbar!“

Im zweiten Teil des Gespräches zum Format “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ bewegen Kissler und Lesko Aspekte von Niveau, Wirkung und den Besonderheiten einer Hochleistungs-Produktion. Sie sprechen über Ökonomie, Kreativität und die Kraft der Identifikation. Selbst Bekleidungsfragen Sonja Zietlows in ihrer Rolle als “Dschungel-Domina“ bleiben nicht unerwähnt. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Am Ende des Gespräches steht der gemeinsame Bau einer Kandidatenliste für ein imaginäres Camp.

Micky Beisenherz: “Also obrigkeitshörig war ich nicht.\"

Sein Facebook-Profil trägt präzise Rollenbeschreibungen: “Niveaubestatter, Cosmoprolet und Zotenorgel“.  Micky Beisenherz, 35, ist TV-Autor und Moderator. In Hamburg traf BVB-Fan, “Leute, Leute“- Head-Autor und “Dschungelcamp“-Wortfrickler Beisenherz Christopher Lesko, um in einem zweiteiligen Interview über Leben, Entwicklung und das Fernsehen zu sprechen. Ein Weg von Castrop-Rauxel bis in den RTL-“Dschungel“ Australiens: “Ich bin aufgewachsen wie die Waltons – nur mit besseren Sprüchen.“

Micky Beisenherz: “Totschweigen ist der falsche Weg“

Im zweiten Teil des Interviews mit Christopher Lesko spricht Micky Beisenherz über Aspekte seiner Rollen vor und hinter der Kamera, über verkratzte Böden des Goldenen Handwerks und das Riesenherz seiner Frau. Beisenherz erzählt von Dirk Bach und dem möglichen Umgang mit der besonderen Situation in der neuen Staffel des “Dschungelcamps“. “Unausgesprochenes, dass auf der Hängebrücke steht“, könne verbalisiert werden. “Pathos“, so Beisenherz, “können sie sich gerne für “Bauer sucht Frau“ aufheben“.

Max Giermann: “Ich wäre ein schlechter Giermann-Darsteller“

Wenn Bohlen oder Beckmann, Lagerfeld, Lanz oder Lafer in Spiegel schauen möchten, bietet er bei “Switch Reloaded“ Alternativen: Max Giermann, 37,  parodiert bis in den inneren Kern der Person mit erschütternder Präzision TV-Größen. In Köln sprach Giermann in einem zweiteiligen Interview mit Christopher Lesko über Stationen seines Weges. Im ersten Teil des Gespräches spricht Giermann über die Jugend in Freiburg und die zentrale Bedeutung seiner Beziehung zu Freund und Mentor Georgo Peugot.

Max Giermann: “Angst spielt schon eine große Rolle“

Im zweiten Teil des Gespräches mit Christopher Lesko spricht Max Giermann über Erfahrungen der Parallelwelt Schauspielschule und den tragischen Tod seines Freundes Georgo Peugot. Er erzählt von Angst und Lampenfieber, vom Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Loslassen, und er beschreibt Glücksmomente und Anstrengungen seines Berufes. Fernsehen selbst schaut Führerscheinbesitzer Giermann eher “aus beruflicher Neugier“: “Ich brauche nicht mehr so lange, bis ich vor dem Fernseher einschlafe.“

Titanic-Chef Leo Fischer: “Ich wäre auch ein guter Priester geworden“

Deutschlands endgültigstes Satire-Magazin Titanic polarisiert. Der Mann an der Spitze der Redaktion: Leo Fischer, 31, wird mit der Titanic aktuell vom Papst verklagt. In Berlin sprach er mit Christopher Lesko in einem papstlosen Interview über Stationen seines Weges: Fischer erzählt im ersten Teil, warum Regensburg seinen Namen zu Recht trägt, und er keinesfalls Arzt werden wollte. Leid, so Fischer, sei innere Voraussetzung für Satiriker: “Glückliche Menschen können keine Satire machen.“

Leo Fischer, 2. Teil: “Eigentlich fürchte ich mich vor fast allem“

Im zweiten Teil des Interviews spricht Leo Fischer mit Christopher Lesko über die “Familie Titanic“ und seinen Start in die Rolle als Chefredakteur. Er erzählt von einer gespenstisch kleinen Frankfurter Wohnung, die keine Heimat ist,  beschreibt das “Existenz-Desaster“ Franz-Josef Wagner, den Kalkül-Konservativen Jan Fleischhauer und Facebook-Freund Konstantin Neven-Dumont. Der Mann, der weiß, wo er in zehn Jahren sein will, kennt Angst gut: “Das ist mein Lieblingsgefühl!“

Alan Posener: \"Mir geht es um persönliche Wahrheit\"

Kosmopolit, Jude, Kennedy-, Shakespeare- und Lennon-Monograph: Alan Posener, 63, bis 2008 Kommentarchef der Welt am Sonntag, ist als Korrespondent für Politik und Gesellschaft einer der führenden Journalisten. In Berlin sprach der Mann mit Neigung zum Widerspruch mit Christopher Lesko in einem zweiteiligen Gespräch über Stationen seines Lebens - Posener über Lennon und Lehramt, über Glauben, Liebe und Korrumpierung: "Ich bin nicht in einem Interview, um mich schön zu malen."

Posener, Teil 2: \"Ich nehme mir doch kein Würmchen vor\"

Alan Posener, 63, ist kein Mann undeutlicher Worte: Konfliktpartner wissen schnell, wofür er steht und mindestens ebenso schnell, wogegen. Im zweiten Teil des Gespräches mit Christopher Lesko erzählt Posener davon, Diekmann, Broder, Jäger und Schirrmacher diese Form von Klarheit zur Verfügung gestellt zu haben. Posener spricht von Dummheiten, Jähzorn und Widerspruchsgeist .Und er beschreibt, warum Joachim Gauck als Bundespräsident ebenso eine Fehlbesetzung ist, wie Günter Grass als Lyriker.

Haas & Beisenherz:‘Schuld daran ist nur Ochse Uwenknecht.‘

Die “Dschungelcamp“-Autoren Jens Oliver Haas, 44,  und Micky Beisenherz, 34, gelten als verbale Götter der Gehässigkeit. Einmal jährlich zimmern sie dem erstklassigen Moderatoren-Duo Zietlow / Bach im australischen RTL-Dschungel messerscharfe Texte auf die Karten und TV -Zuschauern in Deutschland gute Laune auf die Couch. Mit Christopher Lesko sprachen beide zur Hälfte der Staffel exklusiv über Stimmung und Kandidaten, über “Ochse Uwenknecht“ und den “Biorhythmus von Franz Josef Wagner“.

Kai Diekmann: \"Bild muss süchtig machen\"

Für viele seiner Kritiker gilt er als fleischgewordene Provokation: Bild-Chef Kai Diekmann, einflussreichster Meinungsmacher der deutschen Medienlandschaft. Am Samstag erscheint der Boulevardriese als "XXL-Bild" im Überformat. Anlass für MEEDIA, auch beim Interview mit dem Blattmacher Grenzen zu sprengen. Christopher Lesko traf den 47-Jährigen in Berlin, um über Stationen seines Lebens, über Werte, seine Freundschaft zu Helmut Kohl und die Rolle als Chef der Bild zu sprechen: das Diekmann-Gespräch XXL.

Jens Oliver Haas:\'Ich würde alles genauso wieder machen\'

TV-Autor Jens Oliver Haas, 44, schreibt jene Worte, die Hape Kerkeling, Sonja Zietlow, Florian König oder Atze Schröder  Sprache verleihen. Zusammen mit Micky Beisenherz, 34, ist Haas Urheber sarkastischer Dschungelcamp-Texte der Moderatoren Sonja Zietlow und Dirk Bach. “Türenexperte“ Haas, der bei Bild kündigte, als man ihn in der Chefredaktion wollte, sprach in Ismaning mit Christopher Lesko in einem zweiteiligen Interview erstmalig ausführlich über die Stationen seines Lebensweges

Haas: \'Ich konnte weder Strom noch Heizung zahlen.\'

Im zweiten Teil des Gespräches spricht Jens Oliver Haas mit Christopher Lesko über Stromdefizite zu Beginn seiner Entwicklung als TV-Autor, seine Zeit bei „RTL Samstag Nacht“, genialen Momenten der Kooperation mit Hape Kerkeling und dem Leistungs-Niveau des „Dschungelcamp“. Haas erzählt von der Zusammenarbeit mit Ehefrau Sonja Zietlow, seinem Abschied aus der Kirche und Momenten, in denen Kraft zur Neige geht: „Die Medienbranche hat ein offenes Ohr für Krisen immer dann, wenn sie vorbei sind.“

Tobias Drews: “Boxen packte mich wie ein Virus“

Zu seinen Kommentaren hauen bei RTL die Klitschkos ihren Gegnern die Murmel vom Hals: Tobias Drews, 38, kommentiert seit Jahren die Großen des Boxsports. In München sprach der Box-Experte und begeisterte Vater mit Christopher Lesko über die Entwicklung seiner Leidenschaft, über Nachwuchs im Schwergewicht und zwiespältige Ringrichter-Urteile. Als Chef des Verlages Bombus verlegte Drews neben Martin Sonneborn auch Autobiographien von Paul Gascoigne und Alex Zanardi, dem Autorennfahrer ohne Beine.

Anke Greifeneder: \"Frauen sind nicht nur Make-up und Highheels\"

Turner-Programmchefin und Buchautorin Anke Greifeneder, 39, gilt als kreative Hoffnung des Pay TV und Repräsentantin einer neuen Generation junger TV-Führungskräfte mit globalem Scope und internationaler Erfahrung. In München sprach sie mit Christopher Lesko über Turner, Talk-Show-Flut und den TV-Markt. “Promenadenmischung“ Anke Greifeneder  erzählt von ihrem Weg ins Fernsehen, der erfolglosen Suche nach verschollenen Rentnern, dem 11.09. 2001 in London und dem Start des Frauensenders glitz*.

Till Brönner: “Manche Stimmen klingen wie Kreissägen“

Er ist Jazz Musiker aus Leidenschaft und Mitglied der “X Factor“- Jury: Till Brönner (40), Professor für Jazz, Rock & Pop in Dresden, Trompeter, Produzent und musikalischer Gesetzesbrecher begegnete Christopher Lesko im Kölner Colloneum. Brönner, der mit Stefan Raab in einer Schulband war und auf dem Begräbnis von Hildegard Knef Trompete spielte, erzählt von seinem Weg in die Musik: Er spricht von Glück, Mission und seiner Suche. Brönner: “Talent ist heute genauso selten oder häufig wie früher."

Jochen Schropp: “Mein Traum fängt gerade erst an“

Jochen Schropp gilt als einer der Aufsteiger des letzten Jahres: Mit “X Factor“ moderiert er eine der bemerkenswerten Casting-Shows im deutschen Fernsehen, und am Sonntag startet bei VOX seine neue Koch-Show "Wer is(s)t besser?". Mit Christopher Lesko sprach Schropp in Berlin über Stationen seiner Entwicklung, seinen Ärger beim Vespa-Fahren und schnelle Switches als Herausforderung der “X Factor“-Moderation. Und Jochen Schropp spricht offen über schwere Zeiten: damals, als sein Vater starb.

Ute Biernat: \"Ich bin am Urschrei gescheitert\"

Sie ist die erfolgreichste Unterhaltungsfrau Deutschlands und produziert Quotenhits wie "DSDS", "X Factor" und das "Supertalent". Ute Biernat, Grundy LE-CEO und UFA-Geschäftsführerin sprach in Berlin mit Christopher Lesko über Stationen eines Lebens zwischen Null und Hundert, über Sonntagskäfer auf ihrem Sofa und die GEZ als gefühlt deutsches Pay-TV. Sie erzählt von ihrem Weg in die Medien, der Geburt von “DSDS“, von Casting und Moral-Kritik, von Liebe, Tod und dem Älter-Werden.

Sonneborn: \"Die Partei hat immer Recht!“

Er gilt für viele als der böseste Satiriker Deutschlands und ist Bundesvorsitzender der “Partei“. Wenige Tage vor den Berliner Wahlen sprach Spitzenkandidat Martin Sonneborn mit Christopher Lesko  in Berlin-Mitte über Programm und Pläne der “Partei“, das “Kind Philipp Rösler“ und seinen festen Glauben an ein “fast dreistelliges Wahlergebnis“. Sonneborn erzählt von einer Klageandrohung der NPD und widerspricht deutlich jedem erotischen Interesse an der “etwas verkrampften Dame“ Renate Künast.

Nica & Joe: \"Etwas Neues zu tun, ist immer ein Risiko!\"

Morgen geht das VOX-Wettsingen “X Factor“ auf die Zielgerade der Lifeshows. Mit Nica (Veronika Belyavskaya) und Joe (Joseph Guyton) erleben Zuschauer nicht nur ein musikalisch beeindruckendes Duett. Nica und Joe sind mehr: In Köln sprachen beide mit Christopher Lesko über die Entwicklung einer Freundschaft zwischen Klassik und Pop und die wirkliche Begegnung russisch-deutscher und US-amerikanischer Lebenswege. Zwei junge Künstler zeigen: “Das Ganze“ kann mehr sein als “die Summe seiner Teile“

Peter Zwegat: \" Die spannendsten Jahre meines Lebens\"

RTL´s "Raus aus den Schulden" geht in die 9. Staffel. Peter Zwegat selbst hätte zum Start des Formats nie mit einem derartigen Erfolg gerechnet. Im Gespräch mit Christopher Lesko spricht er über die neue Staffel als die ausgewogenste aller bisherigen, Beratungsabbrüche und die nötige Distanz zu Klienten. Zwegat, am kommenden Dienstag Gast bei Markus Lanz, mahnt mehr Verantwortung an: "Unsere Ressourcen sind nur auf Zeit geliehen. Was wir heute versemmeln, können unsere Kinder nie mehr aufholen."

Kai Sturm: \"Wir haben Spaß daran, seriös zu sein\"

Am Dienstag startet die zweite Staffel des erfolgreichen Vox-Wettsingens “X Factor“. Die Casting-Show gewann mit dem “Blauen Panther“ den Bayerischen Fernsehpreis 2011. Im Gespräch mit Christopher Lesko erzählt Vox-Chefredakteur Kai Sturm, warum Kult-Rapper “Das Bo“ die Nachfolge von George Glueck in der Jury antritt, Moderator Jochen Schropp den "Kuschelfaktor" besitzt und welche Veränderungen es in der neuen Staffel gibt: “Wir haben einen fetten Kompressor eingeschaltet!“

\"Wir sind unbestritten die Nummer eins\"

Seit 2008 ist Michael Cremer (41) Chef des Sport-Informations-Dienstes (SID). Im Gespräch mit Christopher Lesko beschreibt der Teilzeitvater Stationen seines Lebensweges: Sohn einer Apothekerfamilie und Zirkusschüler, Student, DJ und Taxifahrer, Volontär und Redakteur. Cremer spricht über Kraft, Kompetenz und Wandel des SID und begründet die Notwendigkeit von Diversifikation. DAPD als möglichen Wettbewerber betrachtet der SID-Chef sehr gelassen: “Da ist viel Aufregung, aber es bewegt sich wenig.“

\"Das Bo\": \" Ich besitze gar keinen Fernseher\"

Er ist Nachfolger von George Glueck und Jury-Partner von Sarah Connor und Till Brönner in der Vox-Casting-Show “X Factor“. Im Interview mit Christopher Lesko spricht Rapper Mirko Bogojevi? (Das Bo) über Ehre und Herausforderung der neuen Rolle, seinen Weg zur Musik, die Haltung zu Menschen und die Seele des Rap. Der Mann ohne Fernseher blickt auf Stationen seiner Entwicklung, auch auf Zeiten seiner Angst, nichts zu bedeuten: "Ich war niemand, hatte wenig und wollte nicht einmal nach vorn."

Matthias Matussek: \"Kann Sonneborn schwer ertragen\"


Kate und William heiraten. Flächendeckend berichten TV-Sender in einem medialen Overkill. Spiegel Online als eines der deutschen Leit-Medien im Web berichtet in einem mehrstündigen Live-Stream morgen von der Hochzeit. Kommentatoren sind Matthias Matussek und Martin Sonneborn. Christopher Lesko sprach am Vortag des Events mit Matthias Matussek. Der “Royalist aus tiefster Überzeugung“ erzählt von vielen Anrufen der Queen, vom Nasebohren in Kirchen und Kniebeugen zur Sicherung körperlicher Fitness.

\"Journalismus ist nichts für Zimperlieschen\"

Er ist Spiegel-Autor, schrieb Bestseller und sein Video-Blog ist Kult: Matthias Matussek, einer der begabtesten und streitbarsten Journalisten der Republik. Nach der "Vaterlosen Gesellschaft" und "Wir Deutschen" ist Religion das Thema seines neuen Buches. Im Gespräch mit Christopher Lesko spricht der 56-Jährige über Testosteron-gesteuerte Bullen in Großredaktionen, Sarrazin, Glauben und die Wundertüte Kulturteil. Für Matussek ist weder das Leben noch Journalismus eine "Zimperlieschen-Veranstaltung".

Matussek:\"Schreiben ist Quälerei\"

Im zweiten Teil des Gesprächs mit Christopher Lesko spricht Matthias Matussek über vergnügte Anarchie in Video-Blogs (\"Ich kaspere gerne rum, das war schon in der Schule so\"), Qual und Erleichterung beim Schreiben sowie den Umgang mit seiner Lust, noch einmal ins Ausland zu gehen. Matussek erzählt vom Tod seines Vaters, dem Älterwerden, Deutschland-Fahnen am Auto und Liebe als Lebenstreibstoff. Matussek, 56, ist Spiegel- und Buch-Autor und lebt in Hamburg.

Ruzicka: Begegnung mit dem “Sonnenkönig“

Für Meedia trifft Christopher Lesko den ehemaligen CEO von Aegis an einem besonderen Ort. Aleksander Ruzicka (50) wurde wegen Untreue in 68 Fällen zu elf Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt und sitzt in der JVA Weiterstadt. Im langen Prozess gegen Ruzicka -als für Wiebadener Gerichte größtes Nachkriegsverfahren im Feld der Wirtschaftskriminalität- saß  erstmalig in dieser Intensität auch die Transparenz von Media-Agenturen und Branche auf der Anklagebank. Das "Making of" eines Exklusiv-Interviews.

\"Die Wege hier raus: stehend oder liegend\"

Im zweiten Teil des Gespräches mit Christopher Lesko beschreibt Aleksander Ruzicka sein Leben im Gefängnis: einer Welt, die sich für ihn von der Welt draußen ebenso unterscheidet, wie sie ihr gleicht. Ruzicka spricht über die Beziehung zu seinem Mann Thomas - der großen Liebe seines Lebens. Er erzählt vom Management seiner Tage, von Verzweiflung, Mut und warum sein Urteil zu Unrecht gesprochen sei. Ein “Deal“ mit der Justiz habe 2008 im Raum gestanden, sei für ihn jedoch nie in Frage gekommen.

\"Meine Neugier hat sich nicht verändert\"

Dort, wo die Berliner Rudi Dutschke Straße auf die Axel Springer Straße trifft, begegnet MEEDIA-Autor Christopher Lesko dem Herausgeber der Welt-Gruppe, Thomas Schmid, der heute 65 wird. Schmid spricht über Zivilcourage und die Springer-Kampagne der 68er als biographisches Erweckungserlebnis von Gegnern des gescheiterten Springer-Tribunals. "Analyse, Hintergrund und Tiefenschärfe: Guter, politischer Journalismus", so Schmid, müsse heute in der Lage sein, "längere Linien und tiefere Furchen zu ziehen".

Peter Zwegat: \"Als Schüler hatte ich in Mathe eine Fünf“

MEEDIA-Exklusivinterview mit Peter Zwegat, Teil 1
Peter Zwegat (61) ist seit Jahren Deutschlands bekanntester Schuldenberater. In Berlin traf er sich mit Christopher Lesko, um in einem sehr persönlichen Gespräch über sein Leben vor und während des Fernsehen-Formats zu sprechen. Im ersten Teil des Gespräches spricht er über Kindheit, Flucht in den Westen und seinen langen Weg zum Fernsehen. Zwegat erzählt von Bescheidenheit und Demut als Wert und beschreibt seine Geschichte als wichtiges Fundament für die Haltung innerhalb der heutigen TV-Rolle.

Peter Zwegat: \" Mein Traum ist ein Gnadenhof für Tiere\"

Teil 2 des MEEDIA-Exclusivintervews mit Peter Zwegat:

In Teil zwei des Gespräches mit Christopher Lesko erzählt Peter Zwegat von der Verbreiterung des Klienten-Querschnitts bei “Raus aus den Schulden“, von Polizisten mit “Schimanski-Attitüden“ und der Müdigkeit am Sonntag nach sechs Arbeitstagen. Der ehemalige Schülermeister im Speerwurf spricht über Krisen, Momente von Berührbarkeit und seinen Traum vom Tier-Gnadenhof. Ehrlichkeitsfan Zwegat: “Manchmal ist meine Zunge schneller als mein Verstand."

\"Medien sind ein lebensfeindlicher Raum\"

Ein junger Künstler auf der Suche: Julian Heun, erfolgreicher Poetry-Slammer, gilt als großes Talent im Umgang mit der deutschen Sprache. Der 21-Jährige Dichter sprach in Falkensee mit Christopher Lesko über die junge Szene des Poetry–Slam und Reiz und Risiken der “Wundertüte Medien“. Der Konsum mancher Comedy-Formate im TV, so Heun, sei nur unter großen körperlichen und ästhetischen Schmerzen zu ertragen. Ein Praktikum bei der Bild allerdings empfiehlt Heun durchaus: trotz des “Witwendrückens“.

Valerie Weber: \"Wir Radiomacher sind so ängstlich\"

Sie gilt als erfolgreichste Radio-Frau Deutschlands: Im Meedia-Interview mit Christopher Lesko spricht die Programm-Chefin von Antenne Bayern, Valerie Weber, über Fluch und Segen des \"Nebenbei-Mediums Radio\", die umstrittene Quotenmessung der Media-Analyse, einzelne Ski-Stiefel zu Weihnachten und Alpen-Überquerungen mit Fahrrädern. Vor allem für Männer, sagt die 44-Jährige, sei Radio ein bequemes Instrument der Kommunikation: \"Sie müssen noch nicht einmal selbst reden…\"